Mittwoch, 26. November 2014

Zurück zu den WoWrzeln

Derzeit macht ein alter Hase unter den Spielen wieder Schlagzeilen mit einem neuen Addon und gestiegenen Spielerzahlen: World of Warcraft.
Zum ersten Mal seit 2012 kann Blizzards Abo-MMORPG wieder mehr als 10 Millionen aktive Accounts vorweisen. Und das zum zehnjährigen Jubiläum des Spiels. Liegt dieser enorme Zuwachs an Leuten, die sich das Spiel nach langer Zeit mal wieder anschauen oder sind es hauptsächlich an Neueinsteigern? Eine objektive Antwort habe ich darauf nicht. Aber eine subjektive:


Ich gehöre nämlich zu der oft beschriebenen Gruppe der "Rückkehrer". Ich habe damals beim EU-Release als Student angefangen und war gute zwei Jahre am Stück dabei. Ich tat mich allerdings schon immer schwer mit "verpflichtenden" Terminen in Spielen, wie sie in Gilden zu der Zeit häufig waren. Denn in meiner Erinnerung war ein Raid schon fast mehr als eine Tagesaufgabe. Ohne mir Burning Crusade, das erste Addon, zu kaufen hörte ich dann im November 2007 auf, da mir das damalige Endgame als Gelegenheitsspieler (heute ist das wohl Casual) zu aufwendig wurde. Alles natürlich subjektiv beschrieben. Vielleicht war auch einfach die Luft raus.

In den Jahren danach habe ich mir immer mal wieder MMORPGs angeschaut. Aber mit keinem konnte ich mich so identifizieren wie mit dem Warcraft-Universum. Und blieb auch dementsprechend kurz. Mit ESO keimte eine neue Hoffnung in mir auf. Ich kann bis heute die Gründe nicht wirklich beschreiben, aber auch ESO konnte mir nicht mehr als einen Abo-Monat entlocken. Während dieser Zeit schaute ich mir immer mal wieder Berichte und Bilder zu WoW an, wobei mich diese "kindischen" Sachen mit Pandas und seltsamen Haustieren schnell wieder davon abbrachten.
Faste hätte die Horde dem König eins auf die Omme gegeben.
Mitte Oktober 2014 überraschten zwei Freunde mit der Nachricht, sie hätten wieder begonnen WoW zu spielen. Ich zögerte nur kurz und wollte es mir zumindest mal anschauen. Obwohl ich zwischenzeitlich mal meinen alten WoW-Account an meinen Bnet-Account gebunden hatte und mir somit noch mein "alter" 60er zur Verfügung stand, fing ich mit den beiden Freunden einen neuen Char auf einem neuen Server an. Und was soll ich weiter schreiben; Es hat mich wieder voll gepackt.
Obwohl ich kein Student mehr bin, sondern berufstätig und Vater, kann ich WoW mit der nun knapperen Zeit sehr gut verbinden. Dass nun auch noch vier Wochen nach meinem Wiedereinstieg ein Addon erschienen ist, macht das Ganze nun noch interessanter. Davon mal abgesehen, dass ich jetzt alle vorherigen Addons quasi "für lau" bekommen habe.

Deshalb kann ich als Fazit sagen, dass eine Kombination aus...

1) altbewährten und über ein Jahrzehnt optimierten Spielmechaniken
2) eine riesige, komplexe Welt mit einer tollen Lore
3) der Vereinfachung/Anpassung gewisser Inhalte (LFG, LFR, PvP) mit einhergehender Zeitersparnis

mich direkt wieder angefixt haben. Auch wenn ich oft nur abends ein paar Stündchen habe, kann jetzt schon mit einem Level 100 Char am PvP und sonstigem Endgame teilnehmen.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass diese "Vereinfachung" vielen Veteranen sauer aufstößt. Mich hat Blizzard aber genau dadurch wieder eingefangen. Und auch noch weitere Freunde. Seit gut vier Wochen sind wir wieder fünf "RL-Freunde", die wieder zusammen WoW zocken.


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